07.09.2014: Harter Protest statt heile Welt beim Handwerkermarkt in Bad Sooden-Allendorf!

DAS hatten sich die Veranstalter des Handwerkermarktes vermutlich anders vorgestellt. Zwar hatten die Pferdehalter aus Bad Sooden-Allendorf bereits angefragt, ob sie auf dem beliebten Markt über das Thema Pferdesteuer informieren dürfen, die zuständigen Stellen hatten das jedoch verboten.

Dafür hatte ein ortsansässiger Hufschmied kurzerhand seinen Stand, der eigentlich für eine Hufbeschlags-Vorstellung gedacht gewesen war, in einen Info-Stand mit dem Thema Pferdesteuer umfunktioniert. Schließlich ist er als Handwerker in einem Beruf, der vom Pferd abhängig ist tätig und somit durch die Pferdesteuer direkt in der Existenz bedroht. Das Informationsangebot wurde so gut angenommen, dass die Pferdefreunde aus Bad Sooden-Allendorf spontan einspringen mussten, um alle Fragen von interessierten Bürgern beantworten zu können. 

Leicht hatten Pferdefreunde dabei nicht. Gleich zu Beginn kappte man ihnen den Strom. Glücklicherweise fanden sich genügend Unterstützer, so dass der Hufschmied mit dem eigentlichen Anliegen, der umfangreichen Aufklärungsarbeit, fortfahren konnte.

Bürger und Besucher von außerhalb informierten sich

Wie wichtig das Angebot war, zeigte sich anhand der wachsenden Zahl der Standbesucher. Viele nahmen Informationsmaterial mit, stellten Fragen, lasen die Plakate und zeigten sich betroffen vom Ausmaß der Pferdesteuer.

Erfreulicherweise fand auch Bürgermeister Frank Hix (CDU), treibende Kraft der ersten bundesweiten Pferdesteuer in Deutschland, den Weg zum Stand, an dem der Schmied informierte und bis in den Abend hinein von den Pferdefreunden kompetent unterstützt wurde.

Dort stellte er sich Hix den Pferdehaltern und nahm mit offensichtlichem Erstaunen den dort ausliegenden landwirtschaftliche Bericht zu Kenntnis, aus dem hervorgeht, welche fatalen Folgen in seinem Wählerkreis bereits jetzt durch die deutlich sinkenden Zahlen von Weidetieren zu verzeichnen sind. Auch die Zukunftsprognosen für die Landwirtschaft sind düster, will man dem Bericht der Experten folgen.

Hix-Herausforderer Jens Richter informierte sich ebenfalls

Nachdem sich Frank Hix über die Situation der Pferdehalter in seiner Gemeinde informiert hatte, überließ er seinem Herausforderer Jens Richter (SPD) das Feld. Auch Richter nahm sich Zeit für die Sorgen der Allendorfer Bürger. Er erklärte, dass er im Falle seiner Wahl im September die Kosten und Einnahmen bei der Pferdesteuer sehr kritisch gegenüberstellen werde. Da Jens Richter Finanzexperte ist, nahmen die Vertreter der landwirtschaftlichen Pferdebetriebe dieses Versprechen dankbar zur Kenntnis.